Tanner durfte Nicole Mattern für ihren Internetauftritt fotografieren – da ist es ja sinnvoll, auch mal erzählen zu lassen, was die junge Dame eigentlich macht. Und sie macht so Einiges. Doch lest selber!
Guten Tag, Nicole. Du bist als Mediengestalterin Herrin über NIMArtworks, einer feinen Agentur in Nordhausen. Was machst Du denn da konkret?
Hallo Volly. Genau, mit meinem kleinen Unternehmen ging ich im August an den Start. NIMArtworks konzentriert sich auf die Erstellung von Print- und Digitalmedien aller Art, von der Idee zum fertigen Produkt. Ni steht für Nicole, Ma für meinen Nachnamen. Artworks, weil ja die Gestaltung ein kreativer Prozess ist und somit auch eine simple Visitenkarte für mich ein Kunstwerk darstellt. In erster Linie will ich mich hier aber bei der Gestaltung von Webseiten austoben. Das ist von der Planung zur Fertigstellung immer ein sehr spannender Prozess. Dabei arbeite ich mit einem anderen Nordhäuser Unternehmen namens Screp Media eng zusammen, das mich bei der Umsetzung unterstützt. Daneben entwerfe ich natürlich auch Logos und diverse Werbematerialien, von Visitenkarten über Flyer, Broschüren, Briefpapier, Aufkleber, Postkarten bis hin zu Werbeschildern, Planen oder Messewänden. Außerdem zeichne ich hin und wieder ganz gern, vorwiegend Portraits. Ich will nicht behaupten, dass ich das besonders gut kann, ganz sicher isses ausbaufähig, aber ich hab Spaß dran und den ein oder anderen Auftrag gab’s schon in dieser Richtung.
Nicole vor Leipziger Einerlei. Design liegt immer im Auge des Betrachters. Foto: Volly Tanner
Ist Nordhausen ein gutes Pflaster für Selbständige? Oder braucht es Auftraggeber*innen aus der ganzen Welt, um den Laden am Laufen zu halten?
Die ganze Welt braucht’s vielleicht nicht. Aber das Geschäftsfeld ist besonders in einer kleinen Stadt wie Nordhausen, mit seinen nicht einmal 45.000 Einwohnern, hart umkämpft und die Konkurrenz ist groß. Da isses natürlich schwierig, insbesondere für kleine Agenturen, sich auf einen Standort zu konzentrieren. Der Vorteil meiner Arbeit ist aber, dass sie eben nicht ortsgebunden ist und mit meinem Computer als Arbeitsmittel lassen sich natürlich auch Aufträge über Nordhausen hinaus umsetzen.
Kannst Du uns ein paar Player nennen, für die Du schon gearbeitet hast? Eine Referenzliste zum Staunen???
Derzeit bastel ich an einer Webseite für den in und um Nordhausen ziemlich bekannten Schauspieler Matthias Mitteldorf. Die wird schon sehr bald online gehen und hoffentlich Gefallen finden. Entsprechendes Werbematerial aus meinem Computer ist bereits im Umlauf. Daneben entwerfe ich gerade eine neue Internetseite für eine Texterin. Auch hier gibt’s bereits Werbematerialien wie Visiten- und Postkarten und auch Briefpapier. Sehr gern arbeite ich mit den Linken in Nordhausen zusammen und darf hier immer mal wieder Einladungskarten, Plakate oder Broschüren erstellen.
Wenn ich Dich morgen in Nordhausen besuchen würde, was würdest Du mir unbedingt zeigen wollen?
Ich würde in erster Linie sehr staunen, wenn Du mich morgen in Nordhausen besuchst.
Besonders sehenswürdig ist für mich das Nordhäuser Theater, in dem über 480 Zuschauer Platz finden. Das würde ich Dir nicht vorenthalten. Hier war mal mein Arbeitsplatz und ich würde fast behaupten, jeden Winkel dort zu kennen. Als das Theater noch über eine eigene Schauspielsparte verfügte, durfte ich hier als Ausstattungsassistentin viel Zeit verbringen und ne Menge interessanter Leute kennenlernen. Für das Solostück „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“ – damals gespielt von Matthias Mitteldorf, war ich für die Ausstattung verantwortlich. Nordhausen liegt am Südharz und hat im Umland auch eine schöne Landschaft mit genügend Ausflugszielen zu bieten, den Harz eben. Da gibt´s schon einiges zu zeigen. Für alle, denen der Großstadtlärm zu viel ist und die auf der Suche nach ein bisschen Ruhe zum Ausgleich sind, wär ein Besuch hier genau das Richtige.
Gibt es schon Pläne für 2017??? Und wenn ja welche?
Naja, mit Plänen tue ich mich schwer, denn was ist schon planbar? Aber einige Wünsche sind offen! Ohne hier ins Detail gehen zu wollen, unheimlich gern würde ich einen Internetauftritt für ´nen begnadeten Tattoo Künstler gestalten (falls er das liest!)
Du bist eng mit dem Theater in Nordhausen verbandelt, hast dort auch eine Ausstellung vor kurzer Zeit organisiert. Was war das denn für eine Geschichte? Und welchen Künstler hast Du da an die Wände gebracht?
Stimmt. Woher weißt Du das?
Die Ausstellung organisierte ich in Erinnerung an Ronni (Joachim Ronniger), der im Mai 2013 nach schwerer Krankheit starb. Er war etliche Jahre Requisiteur am Theater Nordhausen, nebenher leidenschaftlicher Hobbyfotograf und außerdem ein sehr guter Freund. Eines seiner Hauptthemen war die Fotografie von Mohn, so kam es zum Titel „MOHN.LAND.SCHAFFEN“. Hier erfuhr ich ne Menge Unterstützung, insbesondere vom damaligen Intendanten des Nordhäuser Theaters, ehemaligen Kollegen und Freunden, die die Ausstellung möglich machten. Gezeigt wurden vorwiegend Mohnfotos aus den Jahren 1999 – 2012. Geplant ist eine MOHN.LAND.SCHAFFEN 2.0 – Ausstellung, voraussichtlich im Februar 2018, anlässlich seines 70ten Geburtstags. Dann wird aber nicht der Mohn im Fokus stehen, denn Ronni´s zweite Leidenschaft war die Aktfotografie. Auch hier war er begnadet. Mich fasziniert an den Bildern sein Blick fürs Sinnliche. Wo das Ganze dann stattfinden wird ist allerdings noch völlig offen. Vorschläge nehme ich gern entgegen.
Und hin und weder schreibst Du auch? Für die Presse? Erzähl mal bitte…
Ja, nicht oft, aber hin und wieder schreibe ich auch. Für die Thüringer Allgemeine. Naja, für den Nordhäuser Teil. Da gibt’s gar nicht so viel zu erzählen. Interessant fand ich das Thema über die Fotografie von Sternenkindern. In meinem Artikel beschrieb ich die Arbeit und die Beweggründe einer Nordthüringer Fotografin, die es sich zur Aufgabe machte, Eltern von Sternenkindern in der schweren Situation des Abschieds zu unterstützen und ihnen Fotos des verstorbenen Kindes zu schenken. Dieser Artikel wurde auch überregional veröffentlicht. Spannend war auch die Jubiläumswoche im September zum 25ten Geburtstag des Herder Gymnasiums Nordhausen, das war eine kleine Zeitreise für mich, weil ich hier einige Jahre meiner Schulzeit verbrachte. Hier durfte ich auch ein paar Zeilen schreiben.
Danke für Deine Antworten.
Ich danke Dir!